Wer im jährlichen Abstand Beijing besucht ist immer wieder überrascht über die Geschwindigkeit, mit der sich die Stadt verändert. Wie auf keine andere Stadt trifft auf sie wohl zu, was man vor hundert Jahren von Berlin behauptete: Ihr Schicksal ist es " immer zu werden und niemals zu sein".
Geht es mit rechten Dingen zu, wenn wenige Jahre alte Hochhäuser bereits wieder abgerissen werden um neuen, größeren Platz zu machen? Bildet sich hier eine riesige Spekulationsblase, die irgendwann platzen wird?
Einige Beobachtungen auf der WangFuJing DaJie:
Am Nordende ein großes, mehrstöckiges Kaufhaus: leer.
Einige Meter in südlicher Richtung wird ein neues Gebäude errichtet: Hinter einer beeindruckenden Fassade aus Holz verstecken sich einstöckige Container, die als Verkaufsräume hergerichtet werden.
Am Beginn der Fußgängerzone gab es eine Filiale der Modekette "Giordano"; jetzt geschlossen. Das gegenüberliegende riesige "Sung Dong An Plaza" befindet sich "under construction - business as usual". Aber das ist stark übertrieben: Ganze Geschosse stehen leer oder sind zugemauert; in den wenigen verbleibenden Geschäften tut sich nichts.
Wo sich vor einem Jahr noch Hunderte von Hungrigen in den Garküchen verpflegten herrscht jetzt Totenstille.
Im renommierten "Internationalen Buchladen" hat sich auf einem Teil der Verkaufsfläche ein Billigramschladen für Schmuck und Souvenirs breit gemacht.
Lediglich im riesigen "Oriental Plaza" am Südende der Fußgängerzone herrscht noch reges Leben. Aber auch will es mir scheinen, dass es mehr Schau- als Kaufkundschaft gibt, was mich bei den für chinesische Verhältnisse exorbitanten Preisen auch nicht wundert.
Wie finanzieren sich all diese Immobilien, wenn kein Umsatz gemacht wird? Gibt es eines Tages den großen Kollaps? Man kann sicher sein, VOR den Olympischen Spielen wird das sicher nicht der Fall sein.
Sonntag, 5. August 2007
Beijing: immer werden und nie sein
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